NACH FEUER IM SOMMER 2018 Historischer Krug in Oeversee: Der Neubau beginnt

Die Genehmigungen für den Wiederaufbau des 500 Jahre alten Gasthauses liegen vor. Die Besitzerin freut sich über eine Auszeichnung.

 

OEVERSEE | Der Historische Krug ist noch längst nicht vergessen. Ende Juli des vergangenen Jahres brannte Schleswig-Holsteins ältestes Gasthaus bis auf die Grundmauern nieder – und es dauerte eine gefühlte Ewigkeit, bis die Brandruine an Landesstraße zwischen Tarp und Flensburg beseitigt werden durfte – jetzt aber ist für die Eigentümerin Lenka Hansen-Mörck Land in Sicht: Die Baugenehmigung für den Wiederaufbau des historischen Hauses liegt vor, am 29. April soll mit den Arbeiten begonnen werden.

Das Feuer war für Lenka Hansen-Mörck ein Schock, zumal es nicht das erste Mal war, dass die Flammen dem Gasthaus zusetzten – schon 1980 hatte ein Großbrand einen Großteil der historischen Sammlung zur Krug- und Dorfgeschichte vernichtet. Die Inhaberin aber ließ sich auch von diesem neuerlichen Rückschlag nicht entmutigen: Nachdem der erste Schock überwunden war, stand für die fest: Der Historische Krug wird wieder aufgebaut.

Das bin ich der Geschichte des Hauses und meiner Familie schuldig.

Lenka Hansen-Mörck, weniger Wochen nach dem Feuer

Der ehrgeizige Plan, zusammen mit der Neueröffnung auch das 500-jährige Bestehen des Gasthauses in diesem Jahr zu feiern, zerschlug sich allerdings schon bald – die diversen Genehmigungsverfahren dauerten ihre Zeit. Das war auch Lenka Hansen-Mörck bewusst. Die jetzt erteilte Baugenehmigung nahm sie mit einem Dank an Gremien, Behörden und ihre Architekturbüro entgegen. Jetzt kann es endlich losgehen.

Nach dem historischen Vorbild

Das groß geplante Jubiläum soll dennoch in diesem Jahr gefeiert werden – allerdings ein wenig kleiner und im Garten des Gasthauses. Im Vordergrund aber steht im diesem Jahr auf jeden Fall der Neubau – und der wird nach dem historischen Vorbild entstehen. Nur Reet will Lenka Hansen-Mörck auf keinen Fall wieder auf dem Dach haben. Zwei schreckliche Brände sind für sie mehr als genug.

Die Kraft für das große Projekt zieht die rührige Geschäftsfrau aus der selbst auferlegten Verpflichtung, aber auch aus der Anerkennung, die sie erfährt. So wurde sie jetzt mit dem Titel „Woman of the Year“ für die nachhaltige und regionale Feinschmeckerküche im Restaurant „Privileg“ im Historischen Krug ausgezeichnet. Verliehen wurde der Preis von der Vereinigung „Toques d’Or International (goldene Kochmütze), die handwerkliche Kochkunst ohne Aroma- und Geschmacksstoffe sowie ohne chemische Stabilisatoren fördert.

„Die von den Gästen erteilte Auszeichnung macht mich wahrlich glücklich und unendlich dankbar – auch wenn es jetzt schon acht Monate her ist, dass wir dort kochen konnten.“ Und der Wille, demnächst wieder genauso gute Qualität anbieten zu können, ist seitdem noch ein kleines Stück stärker geworden.

 

Quelle:  https://www.shz.de/

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